Florenz Reiseblog - Top 10 Reisetipps & Aktivitäten

 Der Domplatz 

Es gibt weltweit nur wenige Orte, wo Du so viele fantastische Kunstschätze auf engstem Raum bewundern kannst wie hier: Der Domplatz von Florenz - mitten im Zentrum der Altstadt, fast ein bisschen eingequetscht, zwischen den mittelalterlichen Häusern. Wie meist in Italien, besteht der Kirchenkomplex aus drei separaten Gebäuden: Neben der Kathedrale Santa Maria del Fiore (die von dein Einheimischen nur kurz Il Duomo genannt wird) ragen auf dem Domplatz die Taufkapelle Battisterio di San Giovanni sowie der Glockenturm, der Campanile, in den blauen Himmel. 

Der Dom von Florenz gehört zu den größten Gotteshäusern der Welt. Mit einem Durchmesser von 45 Metern ist seine, von  Filippo Brunelleschi entworfene, Kuppel absolut atemberaubend. Die Außenfassade des Doms ist mit weißem, rotem und grünem Marmor eindrucksvoll dekoriert, das Innere  der Kirche ist dagegen überraschend schlicht gehalten. Das mit prachtvollen Fresken des Jüngsten Gerichts geschmückte Gewölbe der gigantischen Kuppel, solltest Du Dir jedoch unbedingt aus der Nähe anschauen. 

Das separate Baptisterium ist eines der ältesten Gebäude der Stadt und wie der Dom im eindrucksvollen florentinischen Design dekoriert. Schau' Dir auf jeden Fall die drei prächtigen,  von Ghiberti gestalteten, Bronzetüren mit Darstellungen der menschlichen Tugenden an. 

Der dritte im Bunde ist der vom berühmten Giotto gestaltete  Glockenturm Campanile. Wenn Du die 414 Stufen des 84 Meter hohen Turms erklimmst, wirst Du mit einem unübertrefflichen 360 Grad Rundblick über Florenz belohnt.

Um Dir alle Highlights am Domplatz in Ruhe anzuschauen, solltest Du mindestens einen halben Tag einplanen - oder Du lässt Dich einfach im Strom der Besucher über den Domplatz treiben und genießt die besondere Atmosphäre hier - zwischen den monumentalen Gebäuden, den Souvenirständen und den Menschenmassen. 

 Piazza della Signora 

Während der Domplatz das religiöse Zentrum von Florenz war und ist, repräsentiert die Piazza della Signora die politische Macht der Stadt. Der riesige Platz wird dominiert vom berühmten Palazzo Vecchio, lange Zeit Sitz der Regierung der Republik Florenz, das Machtzentrum des mächtigen Herrscherclans der Medici und auch heute noch Sitz der Stadtverwaltung.

Mit seinem quadratischen Grundriss, seinen Zinnen und dem Turm erinnert der im 13. Jahrhundert erbaute Palazzo Vecchio mehr an eine Burg, als an einen Palast. Du kannst das Gebäude, mit seinen imposanten, üppig dekorierten Sälen (und den spannenden Geheimgängen der Medici) auch ᐅᐅᐅ von Innen besichtigen. 

Den Eingang zum Palast bewacht eine Kopie der berühmten David Statue von Michelangelo (wo sich das Original befindet, erzähle ich Dir etwas weiter unten im Blog). Gleich neben dem Palast solltest Du einen Blick in die Loggia dei Lanzi werfen, ein kleines "Freilichtmuseum", mit Renaissance Skulpturen, u.a. dem berühmten "Perseus mit dem Kopf der Medusa".

Die Piazza della Signora wäre kein typischer italienischer Platz, ohne seinen monumentalen Marmorbrunnen, der Neptun auf seinem Streitwagen darstellt. Gleich daneben thront der bekannteste der Medici Herrscher, Cosimo I., als Bronzestatue auf seinem Pferd.

Die Piazza ist umgeben von Restaurants und Cafés mit schattigen Terrassen, perfekt, um die Atmosphäre zu genießen (und die vielen Touristen zu beobachten, die sich hier permanent über den Platz schieben). Das kulinarische Angebot ist hier natürlich sehr touristisch und entsprechend teuer. Du kannst stattdessen auch ein Eis kaufen, Dir ein ruhiges Plätzchen im Schatten der Brunnen und Statuen suchen und dem Treiben auf dem Platz zuschauen.

 Ponte Vecchio 

Bleiben wir gleich beim Thema "Alt" bzw. "Vecchio" und laufen vom Palazzo Vecchio ein paar Meter weiter zur Ponte Vecchio.

Das genaue Bau Datum der "alten" Brücke ist nicht bekannt, erwähnt wurde sie aber bereits im 10. Jahrhundert. Für mich ist sie eine der schönsten Brücken, über die ich bisher gelaufen bin. 

Obwohl ich beim Überqueren des Arno eigentlich gar nicht das Gefühl hatte, über eine Brücke zu laufen - durch die auf beiden Seiten angebauten Gebäude, fühlst Du Dich eher wie beim Bummel durch eine mittelalterliche Gasse. Nur in der Mitte der Brücke öffnet sich die Häuserreihe und bietet Dir einen schönen Blick über den Fluss. 

Ursprünglich betrieben auf der Ponte Vecchio die Metzger ihr Handwerk, weil sie ihre Schlachtabfälle hier bequem im Fluss entsorgen konnten. Doch später wurde die Brücke das Zentrum der Goldschmiede der Stadt.

Eine glückliche Fügung für uns Touristen, dass wir heute also nicht an Metzgereien vorbeilaufen, sondern beim Bummel über die Ponte Vecchio die Goldschmiedekunst der Florentiner Juweliere bewundern (und kaufen) können. Ich selbst kenne mich mit Schmuck nicht gut aus, habe aber gehört, dass Du hier tatsächlich gute Qualität und Preise - und keine Touristenfallen - vorfindest, wenn Du am Kauf von Goldschmuck interessiert bist. 

 Uffizien 

Ich muss gestehen, ich bin kein passionierter Museumsgänger, deshalb tauchen Museen ziemlich selten in meinen Städte Reisetipps auf. In Florenz wäre es jedoch ein No go, die berühmten Uffizien nicht zu würdigen. Schon der Gebäudekomplex, einer der ehemaligen Medici-Paläste, und der (frei zugängliche) Innenhof, mit seinen Marmorstatuen und Säulen, sind einen Besuch wert.

Die Kunstschätze im Inneren der Uffizien gelten als die wichtigste Sammlung von Renaissancekunst des 14. bis 16. Jahrhunderts. Die prachtvoll gestalteten Säle beherbergen unschätzbare Meisterwerke von Künstlern wie Michelangelo, Leonardo da Vinci, Botticelli, Raffael und Tizian. 

Zu den bekanntesten Werken, die Du in den Uffizien bewundern kannst, gehören "Die Geburt der Venus“ von Botticelli und "Die Verkündigung" von Leonardo da Vinci.  

 Piazzale Michelangiolo 

Wenn Du Fotos der "Skyline" von Florenz, mit ihren roten Ziegeldächern, überragt von der Domkuppel und dem Campanile, siehst, wurden diese mit hoher Wahrscheinlichkeit vom Piazzale Michelangiolo aus gemacht. Dort oben, auf einem der Hügel am südlichen Arnoufer, kannst Du Dich einreihen in die Besucher aus aller Welt, die, bewaffnet mit Kamera, Handy und Selfie Stick, ihr Erinnerungsfoto vor der - zugegeben atemberaubenden - Ansicht von Florenz aufnehmen. 

Zur Piazzale Michelangiolo kannst Du, in circa 15 Minuten,  bequem zu Fuß hinauf laufen. Der Weg dorthin ist vom südlichen Arnoufer, östlich der Ponte Vecchio, sehr gut ausgeschildert. Es geht allerdings ziemlich steil bergauf und ist dann bei warmen Wetter etwas schweißtreibend. 

Der Platz selbst ist ziemlich hässlich, vollgestopft mit Reisebussen, Autos und Verkaufsbuden, an welchen Du Dich mit kalten Getränken und bunten T-Shirts eindecken kannst. Nur in der Mitte der Piazzale vermittelt eine bronzene Kopie von Michelangelos David etwas Renaissance Kultur.  

 Boboli Garten 

Wenn Du von der Piazzale Michelangiolo durch die hügelige Landschaft Richtung Westen läufst, kommst Du zu einem weiteren Highlight unter den Florenz Reisetipps, dem Boboli Garten. 

Der "Giardino di Boboli"  liegt gleich hinter dem Palazzo Pitti, dem bescheidenen Anwesen der Medici (den ich Dir in den nächsten Florenz Reisetipps noch genauer vorstelle). Und es war Eleonore von Toledo, Gattin von Cosimo I. de'Medici, die den Garten zwischen 1550 und 1560 anlegen ließ. Der prachtvolle Renaissance-Garten gilt als Vorbild für spätere barocke Gärten auf dem ganzen Kontinent. Wenn Du also mal einen Nachmittag abseits von Museen, Plätzen und Palästen die Natur genießen möchtest, ist Boboli Garten ein guter Tipp.

Hier kannst Du zwischen grünen Terrassen, Brunnen, Teichen und Statuen flanieren, Dir die künstliche Grotte anschauen oder durch ein Labyrinth aus Hecken irren. An vielen Ecken des Parks hast Du einen schönen Blick über den Arno auf die Altstadt und im "La Kaffeehaus" (es heißt wirklich so) wird in den Sommermonaten sehr guter Espresso (und andere Getränke) angeboten.

 Mercato Centrale  

Erich Kästner schrieb einmal "Toren bereisen in fremden Ländern die Museen, Weise gehen in die Tavernen"... und auf die Märkte, würde ich ergänzen wollen.

Gerade in einer Stadt wie Florenz, die mir manchmal wie ein riesiges Freilichtmuseum vorkommt, hat es mir in der zentralen Markhalle gut gefallen. Denn hier triffst Du die einheimischen Hausfrauen, die fürs Abendessen einkaufen, aber auch die Restaurant Köche, die sich mit frischen Zutaten für ihre Küchen versorgen.

In der zweistöckigen, zweckmäßigen Markthalle, findest Du im Erdgeschoss viele traditionelle Marktstände, an welchen Du nach Herzenslust stöbern und Dich durch Obst und Gemüse, Kräuter, Olivenöle, Käse, Wurst, kandierte Früchten und Nougat  Süßigkeiten durchprobieren kannst. 

Vor den Toren der Markthalle befindet sich der bekannte Open Air  Ledermarkt von San Lorenzo. Mir kam es dort zwar sehr touristisch vor, wenn Du aber auf der Suche nach einem Ledergürtel, einer schicken Lederjacke oder einer Ledertasche bist, wirst Du hier bestimmt fündig werden.

 Piazza della Repubblica 

Einen weiteren Platz, den Du Dir anschauen solltest, ist die Piazza della Repubblica. Im Gegensatz zu den anderen Plätzen meiner Florenz Reisetipps findest du dort jedoch keine Kathedralen, Paläste und schöne Aussichten.

Bereits in der Antike befand sich hier das Stadtzentrum, und im Mittelalter war es der wichtigste Marktplatz, auf dem das gesellschaftliche Leben von Florenz stattfand. Dies ist bis heute so geblieben, die Piazza della Repubblica ist umgeben von Geschäften, Kaufhäusern, Restaurants und Cafés. 

Die freistehende Säule in der Mitte des Platzes, mit einer Kopie von Donatellos Statue "Abbondanza, definierte früher den Mittelpunkt der Stadt und wurde als Referenz für Entfernungsangaben genutzt. Ich fand den "Platz der Republik", auf dem das echte Leben der Einheimischen stattfindet, erfrischend "un-touristisch" und perfekt zum "Leute gucken".

 Palazzo Pitti 

Als es dem Medici Clan im Palazzo Vecchio zu eng wurde, zog er um 1550 auf die andere Seite des Arno, in den Palazzo Pitti. Dieser wurde zwar schon 100 Jahre vorher, für die konkurrierende Kaufmannsfamilie Pitti, erbaut, nach der "feindlichen" Übernahme durch die Medici dann aber umgebaut und erweitert. Später war der riesige Palastkomplex dann auch Sitz der Herzöge der Toskana und die Florentiner Residenz des italienischen Königs.

Heute ist der gigantische, an eine Festung erinnernde Gebäudekomplex, eine Mischung aus Museum. Galerie und Kunstlagerstätte. Du kannst Dir die prunkvollen Wohnräume des Palastes anschauen, die mit kostbaren Möbeln, Bildern, Teppichen und Wandbehängen vollgestopft sind. Darüber hinaus gibt es in der Palastanlage diverse Museen und Ausstellungen zu unterschiedlichen Themen: Ein Porzellan Museum, ein Silbermuseum, eine Kostümgalerie, die Galerie der modernen Kunst und, als Herzstück, die Palatina Galerie, mit Werken berühmter Renaissance Künstler wie Botticelli und Raffael.

Wenn Du den Palazzo Pitti von Innen besichtigen willst, ist mein Tipp: Überlege Dir vorher gut, was Dich interessiert und was Du Dir anschauen möchtest. Ich war jedenfalls beim ersten Mal, als ich planlos durch die vielen, thematisch ganz unterschiedlichen, Ausstellungen wanderte, am Ende ziemlich erschlagen und erschöpft. 

 Santa Croce 

Aus der Fülle der Kirchen der Stadt, möchte ich Dir im letzten der Top 10 Florenz Reisetipps noch eine weitere ans Herz legen, die Du Dir anschauen solltest. 

Santa Croce ist die größte Franziskaner Kirche der Welt, der Legende nach soll der Heilige Franz von Sales selbst, den Grundstein gelegt haben. Auf den ersten Blick wirkt die 1294 erbaute Basilika, mit ihrer Fassade aus rosa, grünem und rotem Marmor, im Kontrast zum polierten weißen Stein, wie eine Miniaturausgabe des Doms. 

Warum solltest Du Dir dann nicht gleich nur das größere Original anschauen? Neben einigen wunderschönen Kunstwerken, wie den Fresken von Cappella Bardi und Giotto Donatellos gekreuzigtem Christus, kommen die meisten Besucher aus einem ganz speziellen Grund in die Kirche: 

Im Kirchenschiff von Santa Croce befinden sich die Gräber vieler berühmter Kinder der Stadt: Das Renaissance Genie Michelangelo, der Universalgelehrte Galileo, der Bildhauer Ghiberti, der Komponist Rossini und Philosoph Machiavelli - sie alle haben in Santa Croce ihre letzte Ruhestätte gefunden.