Schottland: Übernachten im Spukschloss & Geister Hotel

 Dalhousie Castle 

Dalhousie Castle gilt als das älteste, durchgehend bewohnte Schloss in Schottland und gleichzeitig als das mit den meisten Geisteraktivitäten. Das im 15. Jahrhundert erbaute Castle diente schon Oliver Cromwell als Basis bei seinem Kampf gegen die Schotten. 

Die Burg verfügte über einen dunklen, feuchten Kerker, der nur über ein Seil erreichbar war. Wer hier unten landete, hatte keine Hoffnung, jemals wieder das Tageslicht zu sehen. So erging es auch Lady Catherine, der angeblichen Geliebten von Sir Alexander Ramsay, einst Besitzer des Anwesens.

Dessen eifersüchtige Frau ließ ihre Nebenbuhlerin in den Kerker werfen, wo diese einen langsamen, qualvollen Tod starb. Klar, dass der ruhelose Geist von Lady Catherine als "The Grey Lady" bis heute nachts durch die Gänge des Schlosshotels streift. 

Gäste berichten von unerklärliche Geräuschen, Bewegungen von Gegenständen und Schritten in der Nacht. Einmal wurde die Lady, in ihrem grauen Puffärmel Kleid, am Bettende eines Übernachtungsgasts gesehen.

Auf einem Foto aus dem Jahr 2004, das während einer Hochzeitsfeier aufgenommen wurde, ist die Grey Lady im gleichen Kleid, im Hintergrund stehend, zu erkennen...

Wenn Du also einmal in einem echten Geisterschloss übernachten möchtest, solltest Du das Dalhousie Castle, das 1972 in ein komfortables Schlosshotel umgewandelt wurde,  in Deine Schottland Reiseplanung aufnehmen. 

 Scotsman Hotel 

Wenn Du bei Deinem Edinburgh Besuch direkt in der Stadt übernachten möchtest, kannst Du ebenfalls in einem echten Gruselhotel, dem "Scotsman", übernachten. 

Das prächtige gregorianische Gebäude, mit seinen kunstvollen Buntglasfenstern, den holzgetäfelten Zimmern und einer  opulenten Marmortreppe, gilt als das am meisten von Geistern heimgesuchte Hotel in Edinburgh. 

Ursprünglich befand sich hier eine Zeitungsredaktion, in der die Edinburgh Evening News und der "The Scotsman" (daher der Hotelname) produziert wurden. Um das Jahr 1900 kam in den Kellerräumen, wo sich die Druckerei befand, ein Mitarbeiter unter mysteriösen Umständen ums Leben. Sein Tod wurde nie richtig aufgeklärt, es soll um Falschmeldungen und Intrigen innerhalb der Redaktion gegangen sein. 

Der ermordete Drucker hat bis heute keine Ruhe gefunden und geistert - gekleidet in einer originalen Druckeruniform aus dem 19. Jahrhundert - nachts durchs Hotel. Dabei trägt er scheppernde Metallteile mit sich, die für die Bediendung der Druckermaschinen notwendig waren. 

Wenn Dir eine Übernachtung im The Scotsman zu gruselig ist, kannst Du alternativ zum "High Tea" im eleganten Café des Hotels vorbeischauen. Bei Tageslicht solltest Du dort relativ sicher vor Geistererscheinungen sein. 

Cathedral House Hotel

Auch die zweite große Stadt Schottlands hat natürlich ein Geisterhotel im Angebot: Das Cathedral House Hotel in Glasgow liegt gleich neben der Nekropolis, dem berühmten Friedhof der Stadt, der mit seinen viktorianischen Grabmälern und Mausoleen eine beliebte Sehenswürdigkeit ist. 

Beim Cathedral House befand sich früher das Duke Street Prison, das Frauengefängnis von Glasgow, mit einem Galgen im Innenhof, an dem bis 1923 die zum Tode verurteilten Insassinnen erhängt wurden. Eine davon war Susan Newell, eine kleinwüchsige Frau, die einen Zeitungsjungen erwürgt haben soll. Ihr Geist streift bis heute durchs Gebäude und besucht die Übernachtungsgäste. Andere Geschichten berichten von einer Frau, die im Dachgeschoss des Hauses zwei Kinder in der Badewanne ertränkt haben soll, was die Kinderstimmen erklären könnte, die hier oft nachts zu hören sind...

Das Cathedral House ist heute eine kleine Bed & Breakfast Unterkunft, mit acht, über eine enge Wendeltreppe erreichbaren, Zimmern und Blick auf den Nekropolis Friedhof. 

 The Winnock 

Auf dem Weg von Glasgow in die schottischen Highlands, machen wir einen Stopp beim Winnock Hotel, das zu den bekanntesten Geisterhotels in Schottland gehört. 

Die Unterkunft hat eine lange und spannende Geschichte: Die ältesten Teile des Gebäudes stammen aus dem 17. Jahrhundert. Sie dienten als Taverne und Poststation, wo müde Reisende auf dem Weg in den Norden "Kost und Logis" fanden. Heute ist das Hotel, mit seinem urigen "Old World Charme", eine beliebte Unterkunft für Ausflüge in den Loch Lomond and the Trossachs Nationalpark.

Da es im Winnock Hotel immer wieder zu unerklärlichen Phänomenen, von plötzlichen Veränderungen der Raumtemperatur bis zu geheimnisvollen Lichtkugeln kommt, ist das Haus ein beliebter Treffpunkt von Hobby Geisterjägern und spirituell interessierten Menschen. 

Urheber der Phänomene soll James Walker, einer der früheren Besitzer, sein. Nachdem er seine schwangere Frau Helena und den sechsjährigen Sohn Henry die Wendeltreppe des Hotels hinunter schuppste, sei er dazu verdammt, für immer nachts durch die Gänge des Hotels zu wandern.

Wenn Du hier übernachten möchtest, mein Geheimtipp: Besonders oft wird James im Zimmer Nr. 39 angetroffen. Wenn Du es darauf anlegst, ihn zu treffen, kannst Du dieses Zimmer als unverbindlichen Wunsch in der Buchung angeben. 

 Salutation Hotel 

Auf unserer Tour zu den Geister- und Gruselhotels in Schottland kommen wir nach Perth und zum sagenumwobenen Salutation Hotel. 

Das Gebäude aus dem frühen 17. Jahrhundert wird nachweislich seit 1699 als Poststation und Herberge genutzt. Es gilt damit als das älteste Hotel Schottlands. Im Jahr 1745 kehrte hier Charles Edward Stuart - besser bekannt als schottischer Nationalheld Bonnie Prince Charlie - ein, um in Perth für den Widerstand gegen die Engländer Geld zu sammeln. 

Seit dem Tod des legendären Volkshelden im Jahr 1788, gibt es immer wider Berichte, dass sein Geist im Salutation Hotel gesichtet wurde. 1977 erklärte ein Hotelgast, er sei während der Nacht aufgewacht und habe Bonnie Prince Charlie, ordentlich gekleidet in Kilt und Tartan-Montur, am Ende seines Bettes sitzen sehen.

Seitdem berichten Gäste immer wieder von seltsamen, unerklärlichen Geräuschen und nächtlichen Rufen  wie "Verlass uns“ und "Schlaf“. Die gute (oder je nach Sichtweise schlechte) Nachricht: Das Zimmer mit der Nr. 20, das 1745 von Bonnie Prince Charlie bewohnt wurde, wird heute nicht mehr zum Übernachten, sondern ausschließlich - bei Tageslicht - als Besprechungsraum genutzt...

 Barcaldine Castle 

Von den Spukhotels und Geisterschlössern, die ich mir in Schottland angeschaut habe, hat mich das Barcaldine Castle am meisten fasziniert. Die mittelalterliche Burg, mit ihren Türmen und Zinnen, Erkerfenstern und engen Wendeltreppen, scheint geradewegs einem Mantel- und Degenfilm entsprungen zu sein. Ich hätte mich nicht gewundert, wenn King Arthur persönlich hier mit seiner Tafelrunde im Speiseraum gesessen wäre. 

Das Castle war im Februar 1692 (natürlich genau am 13.) Schauplatz des Ereignisses, das später als Glencoe Massaker in die schottische Geschichte einging: Im Machtkampf zwischen dem Campbell Clan und dem MacDonald Clan wurde in den Mauern der Burg Clan Chef Donald Campbell von seinem Erzfeind, Stewart of Appin, im Schlaf überrascht und kaltblütig ermordet.

Heute geht es hier deutlich friedlicher zu: Die traumhaft schöne B&B Unterkunft, mit historischen Möbeln aus dem 17. Jahrhundert, verfügt über einen urigen Rittersaal, in dem morgens ein traditionelles schottisches Frühstück mit Porridge und Haggis serviert wird.

Doch nachts, wenn Irene und Henry, die Verwalter die Burg, das Gelände verlassen haben und die Gäste in den alten Mauern allein sind, wandelt der vor 330 Jahren im Schlaf gemeuchelte Clan Chef, auf Rache sinnend, durch die Burg...

Mein Geheimtipp für Deine Buchung: Das Zimmer, in dem Donald ermordet wurde, wird heute als "Caithness Room" vermietet. Wenn Du Dich traust...

 Bankfoot Inn 

Auch das Bankfoot Inn blickt auf eine lange, über 250 Jahre alte, Übernachtungstradition zurück, denn es liegt an der Hauptroute von Edinburgh nach Inverness, in den schottischen Highlands. 

In der Postkutschenzeit war das Bankfoot Inn deshalb ein beliebter Übernachtungsort der Leichenbestatter, die mit ihrer "Ware" von den Schlachtfeldern in den Highlands, auf dem Weg zurück in den Süden waren. Die Särge mit den Gefallenen übernachteten dabei, zusammen mit den Pferden, in den Ställen des Inns. 

Da wäre es fast eine Überraschung, wenn nicht einige dieser speziellen Übernachtungsgäste kamen um zu bleiben. Bis heute berichten Hotelgäste von sich bewegenden Gegenständen, von sich selbst öffnenden Wasserhähnen und von Geistersichtungen einer alten Frau und eines kleinen Mädchens.

Und dann gäbe es noch "the thing", über das der Eigentümer des Bankfoot Inn bei meinem Besuch dort aber keine Details teilen wollte...

 Norwood Hall Hotel 

Auf unserer Reise zu den Spukhotels und Geister Unterkünften in Schottland, reisen wir jetzt an die Ostküste, nach Aberdeen.

Das Norwood Hall Hotel ist ein malerisches, viktorianisches Herrenhaus, das von seinem Besitzer, Colonel James Ogston, 1877 zu einem speziellen Zweck erbaut wurde: Als heimlicher Treffpunkt mit seiner Geliebten, während Frau und Kinder auf der anderen Flussseite wohnten. 

Doch nach einiger Zeit kam die Gattin dem Ehebrecher auf die Schliche: Sie erwischte das Liebespaar in Norwood Hall in flagranti und es kam zu einer Tragödie. Bis heute haben die Protagonisten dieser Dreiecksgeschichte das Hotel nicht verlassen. Während der Colonel meist am Kaminfeuer im Esszimmer und seine Geliebte auf der Haupttreppe gesichtet werden, taucht die betrogene Ehefrau hauptsächlich in der Küche auf.

Eine Spukgeschichte mit Moral also: Seitensprünge lohnen sich nicht und lassen die Beteiligten auch nach über 100 Jahren nicht zur Ruhe kommen... 

 Bunchrew House 

Reisen wir jetzt in den Norden von Schottland und besuchen dort das nächste Spukhotel mit seinen Geistergeschichten. 

Das Bunchrew House wurde, so um 1505, ursprünglich als "Black House" erbaut, dem für die Gegend typischen Stil aus Torf und Moorerde, in dem die Familie von Alexander von Lovat zusammen mit ihrem Vieh lebte. Später wurde es aber zum Castle ausgebaut und diente dem berüchtigten Mackenzie Clan als Wohnsitz. 

Bekannt ist das malerische Schlosshotel heute hauptsächlich für zwei Dinge: Für sein hervorragendes, preisgekröntes Restaurant und für seine Geistererscheinungen.

Die Gemahlin des Clanchefs aus dem 16. Jahrhundert, Isobel Mackenzie, taucht regelmäßig im Restaurantbereich des Hotels auf -  angekündigt durch knarrende Dielen und durch den Geruch von Feuerholz in der Luft. Aber die freundliche, ältere Dame ist Gästen gegenüber wohlgesonnen und hat bisher weder den Hotelbetrieb noch den Besuch im Restaurant ernsthaft gestört. 

Heute ist das Bunchrew House ein 4-Sterne Schlosshotel, im sehr traditionellen aber wunderbar gemütlichen schottischen Landhausstil. Über die Grenzen von Inverness hinaus ist das Hotel auch bekannt für die innovative, lokale Küche des hauseigenen Restaurants. 

 Tulloch Castle 

Jetzt besuchen wir nochmal ein klassisches Spukschloss, mitten in den Mooren der schottischen Highlands. Tulloch Castle wurde im 12. Jahrhundert erbaut und gilt als eines der am meisten von Geistern heimgesuchten Schlosshotels in Schottland.

Das Castle war der Stammsitz des Davidson Clans und verfügt über einen geheimen Tunnel, der das Verlies der Burg mit Dingwall Castle verbindet (der während Deines Aufenthalts dort besichtigt werden kann). 

Der bekannteste Geist auf Tulloch Castle ist Elizabeth Davidson aka die "Green Lady", die hier in der Burg unter mysteriösen Umständen, bei einem Sturz über die Wendeltreppe, ums Leben kam.

Seitdem berichten Übernachtungsgäste von eiskalten Stellen, körperlosen lauten Schritte, klappernden Türklinken und mysteriösen Lichtkugeln.

Mein Geheimtipp für Deine Buchungsanfrage: Das Lieblingszimmer der Green Lady scheint das Zimmer mit der Nummer Acht zu sein. Hier kommt es besonders häufig zu diesen unerklärlichen Phänomenen. 

 Dornoch Castle 

Auf meiner Tour zu den besten Spukhotels und Grusel Schloss Unterkünften in Schottland, ist das Dornoch Castle einer meiner Favoriten. Denn das Gebäude aus dem 15. Jahrhundert ist ein echter "Mehrzweckbau":

In seiner langen Geschichte wurde es schon als Schloss, als Gefängnis und als Schule genutzt, bevor es schließlich ein Hotel wurde. Klar, dass, bei einer so bewegten Geschichte, sich auch der eine oder andere Geist hier eingenistet hat. 

Der "Resident Ghost" des Hotels heißt Andrew McCornish, er wurde im 18. Jahrhundert im Garten der Anlage gehängt, nachdem er vom örtlichen Sheriff des Schafdiebstahls überführt wurde. Ob er wirklich ein Dieb, oder das Opfer einer Intrige war, ist bis heute ungeklärt.

Fakt ist, dass sein Geist nicht zur Ruhe kam und immer wieder als "Mann mit sonderbarem Gesicht, dicken Strümpfen und grauen Hosen" gesichtet wird. Sein Geist soll im Hotel umherstreifen und die Gäste ruhig beim Schlafen beobachten.

Der 1922 engagierte Exorzist, der das Hotel vom ungebetenen Besucher befreien sollte, war offenbar nicht erfolgreich, denn Andrew ist weiterhin Stammgast hier im Dornoch Castle.