Amsterdam Essen: Restaurant Tipps & Food Spots Geheimtipps

 Bitterballen 

Fragst Du in Amsterdam einen Einheimischen nach dem typischen Essen seiner Stadt, lautet die Antwort wahrscheinlich "Bitterballen". Und fragst Du weiter, woraus genau die kleinen, braunen Kugeln bestehen, hörst Du oft "Dat wil je niet weten" - das möchtest Du nicht wissen...

Doch eigentlich sind die Zutaten des herzhaften Snacks kein Geheimnis: Ein Ragout aus Kalbs- und Rindfleisch, umhüllt von einer groben Panade und frittiert in heißem Öl. Beim Reinbeißen außen schön kross und innen ganz weich.

Lass' Dich vom Namen der Kultkugeln nicht abschrecken: Sie schmecken überhaupt nicht bitter und heißen nur so, weil sie früher traditionell zusammen mit einem Magenbitter gegessen wurden. Heute sind Bitterballen ein beliebter Zwischendurch Snack, der auch gerne in Kneipen im Tapas Stil zum Bier bestellt wird.

 Pannenkoeken 

Nach den deftigen Bitterballen kommen wir zur süßen (oder manchmal auch herzhaften) Lieblingsspeise der Amsterdamer, dem legendären Pannenkoek.

Natürlich gibt es auch bei uns Pfannekuchen und Palatschinken, hier in Amsterdam haben sie aber einen Kultstatus, mit eigenen Cafés, den Pannenkoekenhuisjes. Es gibt sogar einen (nicht ganz ernst gemeinten) Feiertag, den Sint Pannekoek Dag, der am 29. November im ganzen Land gefeiert wird.

Fun Fact: Auch auf dem Mond gibt es einen Pannekoek Krater (allerdings benannt nach dem holländischen Astronomen Anton Pannekoek). Und in Amsterdam gibt es sogar eine Grachten Bootsfahrt, während der Pannenkoeken frisch zubereitet werden (Details dazu gleich bei den Ausflugstipps).

Der Pannenkoek besteht aus einem simplen Teig aus Mehl, Eiern und Milch. Gebacken ist er dünner als amerikanische Pancakes,  aber dicker als französische Crêpes. Zum Frühstück essen die Amsterdamer ihren Pannenkoek gerne als süße Variante, mit Apfel, Banane oder Erdbeere verfeinert, später am Tag dann oft auch in deftig, belegt mit Käse, Schinken und Speck.

 Kibbeling 

Für das nächste typische Essen hier in Amsterdam greifen wir wieder in die Fritteuse. Denn, wie es sich für eine Seefahrer Nation gehört, ist Fisch eines der Grundnahrungsmitteln der Niederländer. 

Beim Kibbeling handelt es sich um frischen Schellfisch, Kabeljau oder Seehecht, der, typisch für die holländische Küche, mit Backteig überzogen und frittiert, zu kleinen, mundgerechten Happen geformt ist.

Serviert wird der Kibbeling meist mit einem oder mehreren herzhaften Dips, wie  Knoflook (eine Knoblauch Aioli), Ravigote (eine Soße auf Essigbasis) oder mit simpler Remoulade. Dann gerne auch zusammen mit einem Pilsje, einem kleinen Bier.

 Frietjes 

Passend als Beilage zu fast allen niederländischen Gerichten, dürfen sie hier natürlich nicht fehlen, die Pommes. Die hier in Amsterdam unter dem Namen Patat Friet oder kurz Frietjes bestellt werden.

Obwohl Pommes ja keine niederländische Erfindung sind  (sondern von den belgischen Nachbarn, oder genauer den Flamen, erfunden wurden), bestimmen sie in ihren spitzen Papiertüten das Straßenbild von Amsterdam.

Die frittierten Kartoffelstäbchen bekommst Du zwar mittlerweile in jedem Land der Erde, aber nur hier in den Niederlanden und Amsterdam, veredelt mit den leckersten Soßen der Welt. Vergiss den langweiligen Ketchup, probiere unbedingt die typischen Soßen der Locals: 

Mein Favorit: Die Oorlog Soße. Oorlog ist eigentlich das holländische Wort für Krieg und beschreibt hier das "Schlachtfeld" aus Majo, Zwiebeln und Satée Soße über Deinen Pommes. Unbedingt probieren solltest Du auch die legendäre Joppie Soße, die aus Majo, Zwiebeln und Curry besteht. 

 Appeltart 

Wenn Du am Nachmittag auf Deinem Bummel durch die Stadt Lust auf Kaffee und Kuchen bekommst, wird es Zeit für das nächste der für Amsterdam typische Essen, die Appeltart.

Der süße holländische Apfelkuchen ist fester Bestandteil der Dessertkarte niederländischer Cafés und Restaurants. Das Rezept ist sehr simpel, die Appeltart besteht im Prinzip nur aus zwei Zutaten: Mürbeteig und Äpfel, genauer gesagt, viele Äpfel. Dann noch ein bisschen Zimt und Zitrone. Fertig.

Auch wenn die Holländer den Apfelkuchen nicht erfunden, scheinen Sie ihn doch perfektioniert zu haben. Warm und fluffy, üppig veredelt mit ganz viel Sahne und Vanilleeis. Und serviert mit einer großen Tasse starken, dampfenden Kaffee.

 Hollandse Nieuwe 

Die nächste Spezialität entspricht zwar ehrlich gesagt nicht meinem persönlichen Geschmack, gehört aber trotzdem ganz klar in diesen Blog Artikel über typischen Essen in Amsterdam.

Obwohl ich großer Japan Fan bin, ist roher Fisch so gar nicht mein Geschmack. Aber der Hering, hier in den Niederlanden der "Haring", wird in Amsterdam traditionell roh verspeist - zusammen  mit gehackten, rohen Zwiebeln und einer Gewürzgurke. 

Besonders beliebt ist die holländische Delikatesse auch bei allen, die nach einer durchzechten Nacht den Kopf wieder frei bekommen möchten. 

Vermarktet wird der rohe Fisch oft unter dem Namen "Hollandse Nieuwe". Dieser darf nur für Heringe verwendet werden, die zwischen Mai und August gefangen wurden (weil sie dann einen besonders hohen Fettgehalt haben) und auf traditionell holländische Art gesalzen wurden. 

 Stroopwafels 

Kommen wir jetzt zu einer kulinarischen Spezialität in Amsterdam, die wieder mehr nach meinem Geschmack ist. Die Stroopwafel, (Stroop ist niederländisch für Sirup), besteht aus zwei dünnen, hart gebackenen Teigwaffeln, die von einer  klebrigen Schicht Karamellsirup zusammengehalten werden.

Die Stroopwafel hat einen hohen Suchtfaktor, es ist schwer, nach einer aufzuhören. Mittlerweile hat sie einen Siegeszug durch Europa angetreten, und ist auch bei uns in den Supermarkt Regalen zu finden. Am besten schmeckt sie aber, wenn Du sie, ganz frisch gebacken, an einem der extra hierfür eingerichteten Waffelständen in der Stadt kaufst.

Iss sie dann auf die traditionelle Art der Einheimischen: Bestelle zu Deiner Stroopwafel einen heißen Kaffee oder Kakao und lege die Waffel oben auf die Tasse (die dafür die passende Größe hat) - solange, bis das Karamell zwischen den Waffelschichten durch die Hitze des Getränks flüssig wird. 

 Kaas 

Ganz klar, fragst Du jemanden außerhalb des Landes, an welches Nahrungsmittel er bei Holland als erstes denkt, ist die Antwort sehr wahrscheinlich Käse. 

Tatsächlich ist der Käse tief in der niederländischen Kultur verankert, und wenige andere Länder verfügen über eine so große Vielfalt unterschiedlicher Sorten. Käse wir in den Niederlanden traditionell nach seinem Herkunftsort benannt, bekannte Sorte sind deshalb Edamer und Gouda, aber auch Leidse Kaas, Komijnekaas, Maasdammer und Nagelkaas.

Überall in der Innenstadt gibt es große Käseläden. Diese sind zwar hauptsächlich auf amerikanische und asiatische Touristen eingestellt, schau' aber ruhig mal rein und probiere Dich durch die, hier kostenlos angebotenen, Käsehäppchen aus allen Regionen der Niederlande.

 Frikandel 

Mit dem letzten der typischen Amsterdam Essen schließen wir den Kreis zur ersten Empfehlung, dem Bitterballen. Denn auch der Frikandel wird nachgesagt, es sei besser, nicht genau zu wissen, woraus genau sie hergestellt ist.

Tatsächlich bestehen Frikandeln aus frittiertem, minderwertigem Separatorenfleisch vom Schwein, Rind oder Geflügel, das mit Weizen- oder Sojamehl gebunden wird. Auch die urbane Legende, Frikandeln bestehen aus Pferdefleisch, hat einen wahren Kern, denn in den Niederlanden (im Gegensatz zu in Deutschland vertriebenen Varianten) dürfen tatsächlich bis zu 5 % Pferdefleisch beigemischt werden dürfen.  

Nachdem ich in Peru aber bereits Meerschweinchen und in Australien Raupen gegessen hatte, war die Hemmschwelle gegenüber der holländischen Bratwurst nicht sehr hoch. Und als Frikandel "Speciaal", also garniert mit Mayonnaise, Ketchup und rohen, gehackten Zwiebeln, schmeckt sie überraschend lecker.