Trinidad auf Kuba: Sehenswürdigkeiten & Hotels

Du erreichst Trinidad auf Kuba von der Hauptstadt Havanna oder auch vom Badeort Varadero an der Nordküste in jeweils 4 Stunden. Die Stadt wurde im frühen 16. Jahrhundert von den Spaniern gegründet und wurde während der Kolonialzeit durch den Anbau von Zuckerrohr und Tabak auf den Plantagen reich. Im Jahr 1988 wurde die Altstadt von Trinidad sogar in die UNESCO Welterbe Liste aufgenommen und ist mit seiner gut erhaltenen und aufwendig restaurierten Kolonialarchitektur für mich die schönste Stadt Kubas.  

Trinidad auf Kuba hat nicht wirklich viele Sehenswürdigkeiten, die es "abzuarbeiten" gilt. Der Charme eines Aufenthalts in Trinidad besteht darin, sich einfach ziellos treiben zu lassen.  Du kannst Dich eigentlich nicht verlaufen, auch wenn es wenig Straßenschilder gibt und viele Straßen und Plätze wie in Havanna zwei Namen haben. Ich hatte den Eindruck, der ganze Ort besteht nur aus bunten Häusern aus dem Jahr 1850 mit einem davor stehenden Oldtimer aus dem Jahr 1950, beide farblich perfekt aufeinander abgestimmt, so dass ich gar nicht die Möglichkeit hatte, vorbei zu gehen, ohne ein Foto zu schießen.

Das Herz von Trinidad auf Kuba bildet der Plaza Mayor, umrahmt von herrschaftlichen weißen Kolonialhäusern, einer neoklassizistischen Kirche und in den Himmel ragenden Palmen. In der Mitte des Platzes kannst Du Dich zwischen Blumenbeeten und Palmen auf einer Parkbank niederlassen und die Stimmung in Dir aufnehmen. Vom Plaza gehen viele kleine Straßen ab, alle gesäumt von farbenfrohen kolonialen Häusern mit roten Terracotta Dächern. Die meisten der kleinen Gassen haben ein Kopfsteinpflaster. Es ist also eine gute Idee, für den Stadtrundgang in Trinidad die High Heels im Hotel zu lassen und die Turnschuhe anzuziehen.  Wenn Du nicht auf die hohen Absätze verzichten möchtest, kannst Du Dich aber auch standesgemäß mit einem traditionellen Pferdetaxi durch die Gassen fahren lassen.

Du musst Dich zwischen Kultur und Strand entscheiden! Entweder wohnst Du in der Altstadt von Trinidad in einer historischen Casa und machst einen Abstecher zum nahen Strand. Oder Du entscheidest Dich für ein Hotel am Strand und unternimmst einen Tagesausflug ins historische Zentrum von Trinidad. Da ich bereits im Norden von Kuba ein paar Tage am Strand gelegen hatte, habe ich mich für einen Aufenthalt in der Altstadt entschieden- und dort in der ᐅᐅᐅ Casa Dona Cuca übernachtet, eine richtig schöne, kleine Pension, nur 200 Meter vom Plaza Mayor entfernt. Besonders gefallen hat mir dort die ruhige, private Atmosphäre und das leckere, kubanische Frühstück. Sehr gut gefallen hat mir auch das - preislich günstigere ᐅᐅᐅ Hostal Dona Antonia, mit einem schönen, schattigen Innenhof mit vielen Pflanzen. Wenn Du Dich für eine Übernachtung am Meer entscheidest, empfehle ich Dir das komfortable ᐅᐅᐅ Memories Trinidad del Mar (das bis vor kurzen noch Brisas Trinidad del Mar hieß), an einem traumhaften Privatstrand auf der Halbinsel am Playa Ancón. Die folgende Karte gibt Dir einen ersten Überblick über das Preisniveau der Unterkünfte in Trinidad auf Kuba. Details und Preise zu den genannten Hotels bekommst Du auch beim Klick auf den blau unterlegten Link oder das Foto.

In westlicher Richtung vom Plaza Mayor ragt der helle Glockenturm des Convento de San Francisco über die Dächer der anderen Häuser hinaus. In dem ehemaligen Kloster befindet sich heute ein kleines Museum. Auch wenn das Museums selbst vielleicht kein "must visit" ist, lohnt das Eintrittsgeld von 2 CUC dennoch. Denn wenn Du über die enge Wendeltreppe den Turm hinaufsteigst, hast Du von oben einen sehr schönen Blick über die Dächer von Trinidad  und auf die Berge im Norden von Trinidad auf Kuba.

Je weiter Du Dich vom Plaza Mayor entfernst, desto weniger touristisch wird es. Die meisten Touristen halten sich im direkten Umkreis des Platzes auf, wo auch die auf Besucher eingestellten Restaurants, Cafés und Bars sind. Nur 10 Gehminuten in Richtung Süden erreichst Du den Plaza Carrillo. Der Platz ist weitläufiger aber genau so schön und weniger Touristen verirren sich hierher.

In den Straßen östlich des Plaza Mayor gibt es einige schöne Marktstände, wo Du neben den üblichen Touristenartikeln wie Che Guevara T-Shirts und grünen Castro Kappen auch schöne handgefertigte Decken und Kleidungsstücke sowie Holzschnitzarbeiten erwerben kannst.

Am Abend treffen sich Einheimische und Touristen in der "Casa de la Música". Gleich rechts neben der Kirche am Plaza Mayor führt eine breite Treppe dorthin. Schon die Treppenstufen sind ein zentrale Treffpunkt der Stadt und bereits am späten Nachmittag sind alle Stufen belagert - von meist jungen Leuten, die die tief stehende Sonne genießen. Hier geht es aber nicht in erster Linie ums sehen und gesehen werden, die meisten Treppensitzer starren ausschließlich gebannt auf ihre Smartphones. Denn hier gibt es das einzig gut funktionierende W-lan von Trinidad. Am Kiosk an der Ecke kannst Du für 2 CUC Internetkarten kaufen,  und schon besteht die Möglichkeit, die Erlebnisse und Fotos des Tages auf Facebook und Instagram mit der Welt zu teilen. Ist dies erledigt, mache es Dir gemütlich an den Tischen oberhalb der Treppe. 

In der Casa de la Música gib es jeden Abend Livemusik unter freiem Himmel. Obwohl ein beliebter Treffpunkt für Touristen, war ich echt überrascht, dass hier mehr Einheimische als Ausländer anzutreffen waren (ich hatte aber auch das Glück Samstags und Sonntags dort zu sein). Im Laufe des Abends spielen verschiedene Live Bands die alten Salsa Klassiker von Buena Vista Social Club und Cesaria Evora aber auch die aktuellen Sommerhits von Alvaro Solar und Luis Fonsi. Im Laufe des Abends fließen die Mojitos in Strömen und zwischen den Tischen und Stühlen wird Platz gemacht für heiße Salsa Moves. Richte Dich darauf ein, auch als Nichttänzer zum Tanzen aufgefordert zu werden, und auch ein beherzten "soy alemán, no puedo bailar" (ich bin Deutscher, ich kann nicht tanzen), wird Dich nicht davor schützen. Ich spreche aus Erfahrung.

Für das überschaubare Trinidad reichen Dir zwei Tage, um den Ort intensiv kennenzulernen. Hast Du mehr Zeit zur Verfügung, kannst Du verschiedene Ausflüge in die Umgebung unternehmen. Trinidad selbst liegt nicht direkt am Meer, aber nach einer kurzen Taxifahrt von 15 Minuten (verhandele den Preis vorher mit dem Taxifahrer, Richtpreis für die einfache Strecke ca. 10-15 CUC) erreichst Du die Halbinsel mit den schönen Stränden von Playa Ancón. 

Ich hatte nur einen Tag für einen Ausflug. Und da ich auf meiner Tour im Norden schon reichlich Gelegenheit hatte, schöne Strände zu besuchen, entschied ich mich für einen Abstecher in den Nationalpark Topes de Collantes. Der Park ist mit öffentlichen Verkehrsmitteln nicht gut zu erreichen. Wenn Du keinen eigenen Mietwagen hast, kannst Du in einem der Reisebüros in der Stadt auch eine Tour mit einem der großen Geländewagen buchen.

Mit dem Mietwagen erreichst Du den Park in ca. 20 Minuten. Bereits bei der Einfahrt wird auf Hinweisschildern immer wieder vor der gefährlichen Strecke gewarnt. Die Straße führt in engen Serpentinen die Berge hinauf, tiefe Schlaglöcher in der Fahrbahn und Gräben an den erodierten Asphaltkanten machen die Fahrt zu einer Slalomtour. Sehr langsames und vorsichtiges Fahren ist angesagt. Die Straße führt hinauf in die Berge der Sierra del Escambray.

Hier herrscht ein feuchtes, kühleres Klima, das eine einzigartige, üppige, grüne Flora mit Agaven und Hibiskus Bäumen, Riesenfarnen und Bambuswäldern hervorgebracht hat. Es gibt viele Wanderwege unterschiedlicher Länge und Schwierigkeitsgrade, die zu den Wasserfällen und blauen Seen des Parks führen. Von einer Aussichtsplattform, die über eine 170-stufige Treppe zu erreichen ist, hast Du eine grandiose Aussicht bis hinunter auf das Meer an der Playa Ancón.

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